





Kasimir und Karoline
Volksstück von Ödön von HorváthDeprimiert sitzt Kasimir auf der Wiesn. Gestern hat er seine Stelle verloren, und heute soll er sich amüsieren? Seine Verlobte Karoline will hoch hinaus - auf der Achterbahn und auch sonst im Leben, trotz Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und heraufdämmernder Nazidiktatur. Im Gegensatz zu anderen titelgebenden Liebespaaren steuern Kasimir und Karoline von Beginn an auf das Ende ihrer Beziehung zu. Kasimir feiert mit den Kleinkriminellen Merkl Franz und Erna weiter, Karoline lässt sich von zahlungskräftigen Männern einladen. Zwei Welten prallen aufeinander und verbinden sich zu einer explosiven Mischung - eingelullt von Konsum und Unterhaltung die einen, aufgestachelt von Perspektivlosigkeit, Abstiegsängsten und Populismus die anderen. Mit steigendem Alkoholpegel fallen die Hemmungen, während Begierden und Aggressionen zum Vorschein kommen. Hinter der Fassade aus blinkenden Lichtern entgleist die Oktoberfest-Gesellschaft. Das Publikum ist mittendrin und kann sich der aufgeladenen Atmosphäre kaum entziehen.
Am 18. November 1932 hatte das Stück seine Uraufführung in Leipzig. Ödön von Horváth war bereits ein anerkannter Dramatiker und erst kurz zuvor mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet worden. Die gesellschaftlich wie politisch prekäre Situation wird in einigen Vorstufen des Werks noch expliziter aufgegriffen, die Horváths Selbstzensur zum Opfer gefallen waren, aber in der Erlanger Fassung Verwendung finden.
Regie … Mirja Biel
Bühne … Matthias Nebel
Kostüme … Agathe MacQueen
Musik … Sophia Kennedy
Dramaturgie … Linda Best
Besetzung
- Kasimir
- Enrique Fiß
- Karoline
- Violetta Zupančič
- Schürzinger
- Holger Bülow
- Merkl Franz
- Peter Elter
- Erna
- Janina Zschernig
- Rauch
- Hermann Große-Berg
- Speer
- Matthias Buss
- Elli
- Florian Denk
- Maria
- Natascha Manthe
Spielort
Markgrafentheater
Dauer 1 Stunde und 50 Minuten, keine Pause, Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn, Publikumsgespräch mit Dramaturgie und Ensemble im Anschluss
Wir weisen Sie darauf hin, dass bei dieser Inszenierung stroboskopähnliche Effekte eingesetzt werden.
Premiere: 22.02.2018
Fotos © Jochen Quast
Trailer © Florian Reichart