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Mein Vater

und seine Schatten

Mein Vater und seine Schatten

von Martin Heckmanns

Michael Heckmanns hat knapp achtzig Jahre Leben hinter sich und verliert allmählich den Bezug zur Welt. Um die größer werdenden Gedächtnislücken zu schließen, aber auch, um ihn besser verstehen zu lernen, spielen seine drei erwachsenen Kinder und seine Enkelin Szenen aus seinem Leben nach. Seine Biografie ist eine typisch deutsche und dennoch einzigartig: Sein NS-gläubiger Vater zeugte ihn während eines Fronturlaubs und fiel bald darauf, die Restfamilie flüchtete aus Dresden. Nach Kindheit und Jugend in Bonn begann Michael sich für Kunst und Politik zu interessieren. Er wurde Aktivist und Maler, heiratete und gründete eine Familie. Er beging Fehler, hinterließ Verletzungen, war als Vater kaum da für die drei Kinder. Rückblickend muss für diese vieles reine Interpretation bleiben, eine respektvolle Annäherung: Ein Mensch als Mysterium.

Es entsteht der plastische Bilderbogen eines Künstlerlebens, in dem historische Personen genauso zu Wort kommen wie namenlose Randfiguren der Geschichte, Schlagzeilen, Bücher und längst verstorbene Familienmitglieder. Ein wiederkehrendes Thema: Die Würde des Menschen, die unantastbar sein sollte. Gefiltert werden all diese Stimmen durch den persönlichen Blickwinkel des Vaters. Mal stimmt er zu, mal protestiert er – kein hilfloser Seniler, sondern jemand, dessen Selbstverlust das letzte Stadium einer lebenslangen Suche ist.

Martin Heckmanns, Jahrgang 1971, ist einer der renommiertesten deutschen Dramatiker. Mit großer Wärme spürt er in seinem neuesten, vielleicht persönlichsten Stück der Frage nach, was einen Menschen ausmacht und was von ihm bleibt. Die Geistes- und Kunstgeschichte der BRD verwebt sich untrennbar mit privaten Ereignissen.


Regie … Katja Ott
Bühne … Bernhard Siegl
Kostüme … Monika Gora
Video … Kai Wido Meyer
Musik … Jörg Wockenfuß Jan-S. Beyer
Dramaturgie … Linda Best

Mein Vater … Regine Vergeen
Bettina … Elke Wollmann
Marcus … Ralph Jung
Martin … Christian Heller
Nadja … Nina Lilith Völsch

Dauer: 1 h 45 min, ohne Pause
Einführung: Eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn im Foyercafé

Dieses Stück ist abgespielt.

Fotos: © Jochen Quast
Trailer: © Florian Reichart

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Das Ensemble um Vergeen – Elke Wollmann, Ralph Jung, Christian Heller als Kinder und Nina Lilith Völsch als sehr wache Enkelin – zieht sich nicht die Familien-Rollen an, sondern spielt mit Lust das Personal der historischen Stationen: Bürger vom Krieg traumatisiert, wohlständig prahlend, auf studentischen Barrikaden, im zynischen Kunsthandel.

Herbert Heinzelmann / Nürnberger Nachrichten, 12.11.22

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März 2024

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